Führung und Corona: Phase 2

Führungskräfte Unterstützung in der Corona Zeit

 

 

Die erste Krisen-Phase war – wie die FAZ es nennt – die »Stunde der Exekutive«. Wir hatten Ihnen dazu schon früh konkrete Tipps gegeben. Ob Homeoffice, private Veränderungen, Kunden-Termine oder gar Kurzarbeit: Es gab mittlerweile viel zu regeln und neu zu priorisieren. Wie weit sind Sie gekommen? Hat alles soweit geklappt? Denn nun sind Sie und Ihre Mitarbeiter*innen bereits in der nächsten Phase. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen – und bleiben für Sie da: Erfolgreiche Führung trotz Corona!

Die Ausgangsregelungen sind in Deutschland angekommen, fast schon alltäglich geworden. Überall bekommt man Tipps zum Arbeiten im Homeoffice. Unser Leben hat sich in kürzester Zeit verändert; alles passierte innerhalb von wenigen Tagen. Langsam kommen wir in der neuen Realität an und fragen uns: Wie lange wird und kann das so gehen? Aller Diskussionen und Aussagen zum Trotz: Niemand kann derzeit seriös planen! Und trotzdem versuchen wir, uns die Zukunft vorzustellen.

Die aktuellen Umstellungen erfordern nicht nur gute Nerven, sondern auch eine professionelle Linie! Hier vier konkrete Anregungen für die nächsten Tage:

1. Hinterfragen und differenzieren Sie Ihr Führungsverhalten

Bitte überprüfen Sie Ihre gewohnten Gesprächs- und Führungsroutinen und orientieren Sie Ihr Vorgehen jetzt nicht an irgendeinem »besten Führungsstil«. Der berufliche Alltag – und damit auch Ihre Führungsschwerpunkte – werden derzeit massiv von einigen Grundfragen bestimmt:

  • Arbeiten Ihre Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit, sind sie im Homeoffice oder vielleicht gerade völlig überlastet, weil sie z.B. in einem systemrelevanten Bereich tätig sind?
  • Haben sie Kinder zu betreuen, leben sie alleine oder in einer Partnerschaft?
  • Brauchen sie schon im „normalen“ Geschäftsbetrieb klare Strukturen und bewährte Prozesse?
  • Wie stressfähig und selbständig sind sie?

Unser Tipp: Machen Sie sich jetzt über jeden einzelnen Ihrer Mitarbeiter*innen im Detail Gedanken. Legen Sie dazu ruhig eine Liste an, in der sie diese Fragen beantworten – und bei jedem Kontakt Ihre Notizen aktualisieren. Welche Art der Führung benötigt gerade wer?

Professionelle und hochgradig individuelle Führung ist in Corona Zeiten Ihre wichtigste Aufgabe! Und diese ist zurzeit sehr anspruchsvoll. Schreiben Sie uns, wenn Sie bei Ihren Überlegungen einen »geistigen Sparringspartner« für wertvoll halten.

2. Führen Sie zügig sinnvolle Routinen ein

Zwischenzeitlich haben Ihre Mitarbeiter*innen angefangen, sich in der neuen Welt einzurichten, – um nun auch schon bald die ersten persönlichen Gewohnheiten zu entwickeln. Stellen Sie sicher, dass diese für die gemeinsame Arbeit sinnvoll sind!

Führen Sie Ihr wöchentliches Teammeeting zum gewohnten Wochentag und Zeitpunkt durch (jetzt eben per Skype, Zoom o.ä.). Machen Sie dabei konkret zum Thema, was sie gemeinsam aus der „guten alten Vor-Corona-Zeit“ übernehmen und beibehalten wollen.

Gönnen Sie sich einen Spaß: Verabreden Sie eine gemeinsame Online-Kaffeepause diese Woche (30 min.). Hier wirklich nur Kaffeetrinken und quatschen, dabei keine beruflichen Dinge besprechen.

3. Schaffen Sie operative Orientierung

Vermutlich sind bei Ihnen die Entscheidungen über die zu nutzenden Tools bereits getroffen. Bitte konsequent den praktischen Umgang damit üben. Anfängliche Ungeschicklichkeiten sind völlig normal. Thematisieren Sie diese nur, um gemeinsam daraus zu lernen. Kritik oder gar Lustigmachen sind hier völlig deplatziert!

Lassen Sie eine Liste erstellen, wann und wie jede/r garantiert erreichbar ist – und veröffentlichen Sie diese für alle zugänglich in der Cloud. Geben Sie sich das gegenseitige Leistungsversprechen, sich daran zu halten.

Besprechen Sie mit jedem Teammitglied „unter 4 Ohren“, was Sie erwarten und wie sich das unter den neuen Umständen erreichen lässt. Versuchen Sie dabei auch zu verstehen, wie es gerade bei allen privat läuft. Da es für manche zunächst schwierig sein wird, sich selbst zu organisieren und zu steuern, verteilen Sie jetzt erst einmal klarere Aufträge als früher. Machen Sie sich Notizen zu den Absprachen.

4. Etablieren Sie neue Kontakt-Routinen

Rufen Sie jeden einzelnen Beteiligten in dieser Woche 2x an. Verabreden Sie beim Telefonat sofort die Uhrzeit für das nächste Gespräch und laden Sie dazu per Outlook ein. Daneben sind im Team tägliche Abstimmungen (10-15 Minuten) zum Tagesbeginn wertvoll:

  • Wer ist heute womit beschäftigt?
  • Was möchte wer bis morgen erreicht haben?

Das sollte Sie erst einmal stimmig durch die nächste Woche bringen. Oder haben wir aus Ihrer Erfahrung etwas Wichtiges übersehen? Teilen Sie mit uns Ihre Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns. Erfolgreiche Führung trotz Corona!

Weiterhin gutes Gelingen. Sie machen das!

 

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Führung und Corona: Phase 1

Führung in Corona Zeiten

 

Worauf müssen Sie sich jetzt konzentrieren? Während bei Ihnen viele Geschäftstermine abgesagt werden und Juristen die Rechtslage beleuchten, ändert sich eines nicht: Ihre persönliche Verantwortung für den gemeinsamen Erfolg! In Krisen-Zeiten wird es noch schwerer, dieser gerecht zu werden. Ob Quarantäne oder Homeoffice, Digital Leadership oder Ängste: Sie brauchen nun einen kühlen Kopf und Professionalität! Das erwarten Ihre Mitarbeiter*innen von Ihnen! Erfolgreiche Führung trotz Corona: Wir zeigen Ihnen, worauf Sie jetzt achten müssen.

Das Corona-Virus ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft – und für Ihren Führungsalltag. Dass sich dabei auch noch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv verschlechtern, macht Ihre Aufgabe noch wichtiger! Dafür zu sorgen, dass unsere Organisationen weiterhin bestmöglich „funktionieren“, verlangt in Krisenzeiten unser aller Professionalität und Gemeinschaftssinn!

Eines vorab: Machen Sie Ihre persönlichen Sorgen mit sich selbst aus – oder besprechen Sie diese im privaten Umfeld. Es geht keinesfalls darum, in Bezug auf Ihre eigenen Befürchtungen „authentisch“ zu sein. Führungskräfte müssen vor allem in schwierigen Zeiten Sicherheit vermitteln und den Fokus aller Beteiligten auf das Wichtige lenken! Emotionaler Aufruhr ist dabei – wie nahezu überall – hinderlich.

1. Unterstützen Sie klare Verhaltensregeln

Die wesentlichen Empfehlungen im Umgang mit Corona – oder die von Ihrem Unternehmen definierten Regeln –  werden in Ihrem Team die meisten kennen. Halten Sie sich pragmatisch daran, seien Sie Vorbild – und sorgen Sie für deren Einhaltung. Begrenzen Sie Diskussionen über deren Für und Wider. Das bindet unnötige Energie und lenkt vom Wesentlichen in schwierigen Zeiten ab.

Die größte Herausforderung für Sie als Führungskraft besteht nicht darin, den Virus „zu besiegen“. Vertrauen Sie den dafür Verantwortlichen. Ihre Kernaufgabe besteht nach wie vor darin, den gemeinsamen Erfolg Ihres Teams im Fokus zu halten.

2. Corona und Führung der eigenen Person: Vermitteln Sie Besonnenheit und Professionalität

Achten Sie darauf, (sich) nicht selbst mit Ihren emotionalen Reaktionen zu verunsichern. Blockieren Sie in Krisenphasen das eigene Grübeln und „Verrücktmachen“ z.B. durch Atemübungen, Gesprächen mit souveränen Menschen, Gartenarbeit oder vielleicht einem Tagebuch. Begrenzen Sie sich auf wesentliche Informationsquellen zum Virus, statt jeden einzelnen Beitrag zu verfolgen.

Unterdrücken Sie Befürchtungen Ihrer Mitarbeiter*innen nicht, bleiben Sie aber in Ihren Reaktionen darauf sachlich und eher knapp. Vermeiden Sie ausufernde „Stammtisch-Gespräche“. Empfehlen Sie lieber den aktuellen Podcast von Prof. Dr. Christian Drosten.

3. Corona und Führung anderer: Bleiben Sie aufgabenorientiert

Stellen Sie sicher, dass Ihr offenes Ohr für Ängste Ihrer Mitarbeiter*innen nicht missverstanden wird: Unsicherheit und Sorgen sind keine akzeptablen Ausreden für „Nichts-mehr-leisten“. Wenn Sie jetzt im Mitleid und dem berühmten „Aktiven Zuhören“ hängen bleiben, vernachlässigen Sie Ihre Verantwortung!

Lenken Sie mit konkreten Aktionsplänen, klaren Prioritäten und ruhiger Fortschrittskontrolle die Aufmerksamkeit des Teams auf die gemeinsamen Aufgaben (zurück).

4. Werden Sie Ihrer Fürsorgepflicht gerecht

Infektionen mit dem Corona-Virus sind meldepflichtig. Es ist – auch nach DSGVO – rechtmäßig und wichtig, andere über eine mögliche Erkrankung zu informieren. In einem Verdachtsfall müssen Sie infizierte Mitarbeiter*innen umgehend von anderen fernhalten und übergeordnete Stellen informieren. Grundsätzlich sollten Arbeitgeber eine betroffene Person sofort bezahlt freistellen und klären, welche Menschen Kontakt zu ihr hatten. Diese bitte ebenfalls zum Infektionstest schicken.

Gleichzeitig gilt es zu entscheiden, wie die übrige Belegschaft vor einer weiteren Ausbreitung des Virus geschützt werden kann – etwa durch Arbeit im Homeoffice, bezahlte Freistellung oder auch Betriebsschließung.

5. Und natürlich: Lassen Sie niemanden vereinsamen

Wenn weniger Begegnungen stattfinden – z.B. bei Homeoffice -, fehlt vielen Menschen etwas. Sie fühlen sich dann isoliert, werden sorgenvoller und verlieren positive Energie. Berufliche Video- und Telefon-Konferenzen können das ebenso wenig ausgleichen wie Collaboration-Tools.

Achten Sie deshalb darauf, dass sich Ihre Mitarbeiter*innen weiterhin erleben können. Bitten Sie darum, häufiger miteinander zu telefonieren, auch mal eine kleine private Botschaft zu senden und einander zu berichten, wie es so läuft. Vielleicht sammeln Sie auch Ideen, wie sich die Situation als gemeinsame Herausforderung angehen lässt oder man einander helfen und stützen kann.

Wenn Sie sich besonnen an diesen 5 Punkte orientieren, habe Sie auch in der Krise eine stabile Grundlinie in Ihrem Vorgehen. Sollte Ihnen das noch nicht ausreichen, lassen Sie Ihre persönliche Führungssituation von LEAD2gether genauer analysieren. 

Eines ist sicher: Es gibt eine Zeit nach der Pandemie – und dann wird sich entscheiden, wer als Team oder Organisation in der Zwischenzeit gute Arbeit geleistet hat.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich nicht anstecken!

 

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